Nach einem Monat in Japan fühlte sich die Ankunft in Hongkong wie eine große Veränderung an. Plötzlich verstanden wir, dass wir den Lebensstil von Nippon, die schönen und ruhigen Orte und die außergewöhnlichen Menschen vermissen werden.
Wir bevorzugen es, näher an der Natur zu sein, aber zugleich lieben wir es auch, auf den Straßen der großen Städte zu flanieren. Hongkong ist aber mehr als eine große Stadt. Es ist die am vierthäufigsten bevölkerte Region der Welt, mit unzähligen Wolkenkratzern und großen Massen von Touristen, die sich kontinuierlich bewegen, was diesen Ort lebendiger und auch überfüllter erscheinen lässt als alle anderen, die wir bisher besucht haben.
Wir landeten am späten Nachmittag auf dem internationalen Flughafen in Hong Kong mit einem gut, durchdachten Plan, um das Beste aus unserem 6-tägigen Aufenthalt in der Stadt zu machen. Unsere Priorität war es, die Formalitäten zu erledigen, die für das Erlangen des chinesischen Visums notwendig sind, damit wir Anfang des nächsten Monats die Grenze überqueren können. Am besten ist es, das Visum bei der Botschaft im Heimatland zu beantragen, aber da wir in den ersten Monaten unserer Reise die Russische Föderation und Japan besuchen wollten, fanden wir, aufgrund des Zeitraums des Visa, dass es eine gute Idee war, das chinesische Visum in Hong Kong zu beantragen. Es gibt mehrere Agenturen, die alle Notwendigkeiten erledigen, zwei von ihnen haben ein Büro am Flughafen, was den Prozess direkt nach der Ankunft erleichtert. Es war aber leider nicht so einfach für uns.
Ein Visum für China in Hong Kong
Wir machten unsere Hausaufgaben vor der Ankunft und lasen alle verfügbaren Informationen, wie man das Visum erhält. Wir waren sicher, dass alles in Ordnung war, also gingen wir zuversichtlich zum Büro des chinesischen Reisedienstes (Chinese Travel Service’s office) in Terminal 1. Nach einer sehr kurzen Inspektion unserer Pässe wurde uns gesagt, dass das Visum nicht erhalten werden kann, da einer der Pässe „zu neu“ ist (von Oktober 2016). Die chinesischen Behörden verlangen eine vollständige Liste aller Länder, die die Visumbewerber vor ihrer Ankunft in China besucht haben. Aus diesem Grund werden Pässe, die nach dem Jahr 2015 veröffentlicht werden, nicht akzeptiert, wenn sie nicht zusammen mit alten Pässen vorgelegt werden, die Daten über frühere Reiseziele enthalten.
Unser Enthusiasmus wurde während der einen Minute Stille, die auf diese schockierende Nachricht folgte, zur Verzweiflung. Das direkte und unfreundliche Gesicht der Person vor uns ließ uns hoffnungslos fühlen, als wir fragten, ob noch etwas getan werden könnte. Ohne ein Wort zu sagen, zeigte er nur auf einen anderen Desk, der 3 Meter von uns entfernt stand und mit dem Namen „Aloha Travels“ gekennzeichnet war. Wir gingen mit der gleichen Bitte dorthin und waren froh, eine andere Antwort zu bekommen. Es war offensichtlich eine spezielle Situation … die natürlich einen Sonderpreis erforderte. Wir fanden heraus, dass ein Gruppenvisum arrangiert werden könnte, das uns über die Grenze nach China bringen würde. Eine weitere gute Sache ist, dass es in weniger als 24 Stunden erreicht werden konnte, was für uns nicht nötig war, da wir ohnehin länger in Hongkong bleiben wollten.
Hong Kong eine Welt für sich
Die Sonderverwaltungsregion China, Hong Kong, besteht aus vier Teilen: Hong Kong Island, Kowloon Peninsula, den New Territories und den Outlying Islands, in denen jeweils etwa sieben Millionen Menschen leben, meist Kantonesisch sprechende Chinesen. Die meisten von ihnen sprechen auch Englisch, was Sprachbarrieren wenig Raum lässt und die ehemalige britische Kolonie zu einem reizenden Reiseziele in Asien macht. Da es sich bei der Kommunikation nicht um eine schwierige Aufgabe handelte, fiel es uns schwer zu verstehen, warum die Menschen hier bis auf wenige Ausnahmen nicht lächeln oder nicht auf einen guten Morgen oder ein Dankeschön reagieren. Wahrscheinlich lässt in einer so großen Stadt der schnelle Alltag nicht viel Raum für Höflichkeit.
Wir erlebten während unseres Aufenthaltes gutes Wetter, was uns die Gelegenheit gab, unsere sperrigen Klamotten zu vergessen und endlich die Shorts zu tragen. Wir verbrachten unseren ersten Morgen damit, die Avenue of Stars zu erkunden. Am Eingang begrüßten uns mehrere Statuen, Filmsets die mit Lichtern, Stühlen und Videokameras darstellt wurden, wo Touristen Fotos machen können, sowie Replika der Gewinner, denen die Hong Kong Film Awards verliehen wurde. Entlang der Promenade lernten wir die filmische Geschichte der Stadt kennen, erzählt von vielen Tafeln, auf denen Namen, Handabdrücke (einige von ihnen) und Autogramme berühmter Prominenter zu lesen waren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem bekannten Star Bruce Lee, der eine eigene Statue hat.
Später am Nachmittag ging es weiter zum Victoria Harbour, einer der meistbesuchten Touristenattraktionen, die einen wunderschönen Panoramablick auf die Skyline der Stadt bietet.
Lantau Island
Lantau Island ist einer der besonderen Orte in Hong Kong, die für Touristen geöffnet sind. Wir haben beschlossen, die Gegend während unseres dritten Tages zu besuchen. Die Hauptattraktion ist der riesige Buddha, der sich in der Nähe des Klosters Po Lin befindet.
Wenn ihr länger in Hongkong bleiben möchtet, empfehlen wir, früh aufzuwachen und bis zum Kloster zu wandern. Wir mussten stattdessen an diesem Tag mit Grippesymptomen kämpfen, also wählten wir den faulen Weg und fuhren mit der Seilbahn dorthin. Die Aussicht ist wirklich spektakulär, da die Seilbahn das Wasser und die grünen Hügel kreuzt und hinter ihnen die Form einer 34 Meter hohen Buddhastatue enthüllt. Der Ankunftsort war laut und voll von Geschäften, Touristen und heiligen Kühen, die offen das Gelände des Klosters Po Lin durchstreifen. Am Ende des Einkaufsviertels stiegen wir 268 Stufen hinauf zu der beeindruckenden Buddha-Statue, die über die Region wacht, umgeben von weiteren sechs kleineren Statuen, die als „Opfer der sechs Devas“ bekannt sind. Sie symbolisieren Großzügigkeit, Moral, Geduld, Eifer, Meditation und Weisheit, von denen angenommen wird, dass sie für die Erleuchtung notwendig sind. Man kann einen ganzen Tag in der Gegend verbringen, Spaziergänge und Fotos machen, sowie kurze Pausen in den vielen Cafés machen.
Wir kamen am Abend zurück, gerade rechtzeitig, um eine „To Go“ Mahlzeit zu kaufen und unser Abendessen unter den Lichtern der farbenfrohen Skyline am Victoria Harbour zu genießen, wo Touristen jeden Abend die Lichtshow um 20:30 Uhr bewundern können.
Unser vierter Tag in Hongkong begann mit der Entscheidung, mehr von den grünen Teilen der Stadt zu entdecken, die uns auf den Weg zum Victoria Peak brachten. Der ursprüngliche Plan war, die touristische Straßenbahn in Richtung des Gipfels zu nehmen, aber die lange Warteschlange am Ticketschalter machte die Idee, den Pfad zu wandern, ansprechender. Es dauerte etwa 40 Minuten bis zum Ende und die Aussicht auf der Spitze macht es zur einer unglaublichen Wanderung, die wir sehr empfehlen können. Restaurants und Bars warten auf Besucher mit Erfrischungen und eine Aussichtsplattform ist gegen eine Gebühr verfügbar, die wir nicht für lohnend gehalten haben, da die meisten der Sehenswürdigkeiten bei einer entspannenden Tour in der Gegend kostenlos zur Verfügung stehen.
Der letzte Tag war ruhiger. Wir machten nur kurze Spaziergänge und verbrachten einige Zeit bei einem Kaffee in der Nähe, um die notwendigen Dinge für die Abreise am nächsten Tag vorzubereiten.
Wir haben eine Grenze überschritten
Am Morgen unseres sechsten Tages in Hongkong fuhren wir mit dem Bus A21 zum Flughafen, wo wir unsere Pässe mit dem chinesischen Visum abholen konnten. Später gingen wir zum Busterminal am Flughafen, von wo uns der Bus A43 in 50 Minuten zur Sheung Shui MTR Station brachte, die der Verbindungspunkt zur Lo Wu Station ist. Wir wählten diese Transportmöglichkeit, da wir sowieso für die Pässe und das Visum zum Flughafen zurückkehren mussten, und es wurde als schnellste und billigste Variante empfohlen. Um durch das Immigration Gebäude von Hong Kong bis zum chinesischen Immigrations Gebäude zu Fuß zu gelangen, dauerte es etwa eine Stunde. Der Checkpoint Lo Wu für die Einreise nach China kann extrem überfüllt sein, da er von vielen Reisenden gewählt wird. An weniger überfüllten Tagen kann der gesamte Prozess weniger als 20 Minuten dauern.
Und so kamen wir in Shenzhen an, wo wir unsere erste Nacht in China verbrachten und wo wir wieder freundliche und hilfsbereite Leute fanden, die den zwei verlorenen Menschen, deren digitale Karte im neuen Land nicht sehr hilfreich war, ihre Hilfe boten.
Shenzhen ist ein beliebtes Ziel in China, aber unser Visum garantierte uns einen Aufenthalt von nur 30 Tagen, also mussten wir unsere Reiseroute sorgfältig planen und einige der Reiseziele aufgeben.
Für mehr Fotos von Hong Kong, besucht unsere Galerie.
Shanghai – Perle des Ostens
Nachdem wir während unserer Zeit in Guilin und Zhangjiajie für mehr als eine Woche von weiten grünen Landschaften umgeben waren, dachten wir, dass die bevorstehende Reise nach Shanghai weniger Freude bringen wird, da die Berge und Bäume durch graue Gebäude und laute Straßen ersetzt werden würden. Aber da haben wir uns geirrt.
Shanghai eine internationale Stadt
Shanghai erwies sich als eine schöne Erfahrung. Die Straßen waren wuselig, wie in jeder anderen großen Stadt, die wir zuvor besucht hatten, wurde aber von Touristenmassen, Straßenverkäufern, Geschäften und großen Werbetafeln belebt, die der Stadt ein wesentlich internationaleres Gefühl verliehen, als wir bisher von China kannten. Trotzdem gab es immer noch ein Gleichgewicht zwischen Moderne und Tradition, während viele Tempel noch ihren Platz in den modernen Vierteln fanden und traditionelles Essen neben westlichen Restaurants serviert wurde. Diese Mischung ist aufregend und die Spaziergänge in der Stadt sind wunderschön und inspirierend für Reisende, die nach urbanen Abenteuern suchen.
Als eine der bevölkerungsreichsten Städte der Welt mit über 24 Millionen Einwohnern ist Shanghai ein globales Finanzzentrum und Verkehrsknotenpunkt. Die Metropole beherbergt auch den verkehrsreichsten Containerhafen der Welt. Eine so große Stadt braucht definitiv Zeit, um entdeckt zu werden.
Das erste Mal Zelten auf der Weltreise
Wir widmeten allerdings nur 3 Tage unserer Reise, um die Perle des Ostens zu erkunden. Miriam und ich verbrachten die Zeit im International Panda Hostel, das sich von anderen abhob. Das Apartment hatte Zimmer, die in Schlafsäle umgewandelt wurden und ein großes Wohnzimmer, das als Gemeinschaftsraum genutzt wurde, haben die Besitzer ein paar Zelte installierten. Uns gefiel die Idee von Indoorcamping und buchten ein Zelt, was erlaubte das schöne Stadtbild aus dem großen Fenster zu genießen. Da wir im Hostel waren, hatten wir auch die Möglichkeit, einige andere Reisenden zu treffen und mehr Englisch und Deutsch zu sprechen, als wir bisher gewohnt waren.
Während unseres Aufenthalts in Shanghai haben wir alte Freunde getroffen und neue gemacht. Wir verbrachten eine schöne Zeit mit Florian, einem Reisenden aus der Schweiz, der neben netten Unterhaltungen auch eine Inspiration für den Rest unserer Reise durch China bot. Außerdem hatten wir die Gelegenheit, uns mit alten Freunden aus der Zeit an Bord zu treffen, da eines der Schiffe während unserer Zeit dort, im Hafen angelegt hatte.
Wieder an Bord
Die Costa Serena war das erste Schiff, auf dem wir arbeiteten, als wir unsere Abenteuer auf See begannen. Später wurde das Schiff nach Asien geschickt, um Kreuzfahrt-Erlebnisse für den chinesischen Markt zu bieten. Es fühlte sich gut an, wieder an Bord zu sein, eine Tasse guten italienischen Kaffee zu trinken, die wir manchmal so sehr vermissen, und auf Korridoren zu gehen, die einst Teil unseres täglichen Lebens als „Matrosen“ waren.
Am zweiten Tag in der Stadt, nach unserem Besuch im Hafen, beschlossen wir, in das Zentrum zurückzukehren und das Stadtbild im Pudong New District zu beobachten, während spektakuläre Wolkenformationen am Himmel uns Zeichen für Regenschauer schickten.
Unterwegs in Shanghai
Trotz der Tatsache, dass Shanghai eine Großstadt ist (und eine „große Stadt“ in China ist größer als die meisten großen Städte der Welt), ist es einfach, sich zu orientieren. Wir nutzten die App Metroman, um eine Offline-Karte der U-Bahn immer bei uns zu haben und hatten bequeme Fährüberfahrten über den Huangpu-Fluss, der die Stadt in zwei Teile teilt (wir zahlten 2 RMB pro Person für eine Fahrt). Das gab uns auch ein kurzes Gefühl, wie sich eine längere Bootsfahrt auf dem Fluss anfühlen könnte.
Da wir keine Zeit hatten, all das zu sehen, was Shanghai zu bieten hat, trafen wir eine Auswahl, aber an die wir schöne Erinnerungen haben sollten. Wir schlenderten hauptsächlich auf der Promenade „The Bund“ mit Blick auf die Skyline des Viertels Pudong (das mit Wolkenkratzern gefüllte Zentrum der jüngsten Entwicklung) und in der Innenstadt von Shanghai, genannt Puxi Area (das historische Herz der Stadt), wo sich die beliebtesten Sehenswürdigkeiten befinden : Yuyuan Garden, Platz des Volkes, Nanjing Road Fußgänger und Jade Buddhist Temple.
Während wir Shanghai hinter uns ließen, freuten wir uns auf unseren nächsten Halt in der Hauptstadt der Volksrepublik China, wo uns die alten Geheimnisse des Landes näher gebracht wurden.
Entdeckt mehr über unsere Erfahrung in Shanghai, indem ihr hier klickt.
Zu Besuch in Pandora – Zhangjiajie
Nach einem weiteren Zugabenteuer in China sind wir endlich in der Stadt Zhangjiajie angekommen, welche im Nordwesten der Provinz Hunan liegt und den Naturpark Wulingyuan (Nationalpark Zhangjiajie) beheimatet.
Sobald wir jemand erzählt haben, dass wir nach Zhangjiajie wollen, stießen wir auf Fragezeichen, doch beim Wort „Avatar“ oder „Berge von Pandora“ ging vielen ein Licht auf.
Wie kommt man nach Zhangjiajie?
Am besten erreicht man die Stadt mit dem Zug oder Flugzeug. Der Flughafen bietet Verbindungen zu 35 Inlandsflughäfen sowie Flüge nach Seoul, Taiwan und Bangkok. Mit dem Zug kann Zhangjiajie über 29 Städte erreicht werden. Sowohl Flughafen als auch Bahnhof liegen zentral und nicht weit vom Stadtzentrum.
Die beste Reisezeit in dieser Region ist April beziehungsweise Oktober-November. Wir würden nicht empfehlen während chinesischer Feiertage oder in den heißen Sommermonaten zu reisen. Neben den unglaublichen Steinformatierungen gibt es in dieser Gegend viel zu sehen, von der längsten und höchsten Glas-Hängebrücke bis hin zur längsten Seilbahn der Welt (stand 2018).
Wulingyuan Naturpark – Das landschaftlich reizvolle Gebiet von Zhangjiajie
Unser Schwerpunkt lag auf dem Nationalpark von Zhangjiajie (Wulingyuan), welcher seit 1992 zur Liste der UNESCO Welterbe gehört. Zu den schönsten Teilen des Parks zählen Zhangjiajie National- Waldpark, Suoxiyu Aussichtspunkt, Tianzi Mountain Aussichtspunkt und Yangjiajie Aussichtspunkt. Aber bei so viel Auswahl, wie soll man da seinen Besuch planen? Genau vor der gleichen Frage standen wir, als wir unseren Besuch im Park planten.
Hier ein möglicher Vorschlag:
Wir haben leider nicht viel Zeit in der Stadt eingeplant, da das Visum in China uns nur einen straffen Zeitplan erlaubte. Wir blieben insgesamt 3 Nächte, eine davon im Park selbst. Das Hotel in Zhangjajie kostete uns 10 Euro pro Nacht und für die Mahlzeiten haben wir grundsätzlich weniger als 2 Euro pro Person bezahlt. Man muss dazusagen, dass wir in China gerne in lokale Garküchen gegangen sind. Somit konnten wir uns aussuchen, was in den Wok kommt und vor allem sind die Preise unschlagbar.
Am Tag unserer Ankunft haben wir nicht viel gemacht. Wir schauten uns ein wenig in der Umgebung um und am zweiten Tag ging es dann mit dem Bus vom Busbahnhof (direkt neben dem Hauptbahnhof) zum Nationalpark Zhangjiajie. An der Busstation geht man einfach zu den Touristenbussen, die in regelmäßigen Abständen (ca. alle 10 – 15 Minuten) zum Park fahren. Die Fahrt dauert ca. 50 Minuten und kostet ca. 2,60 Euro (20 RMB). Am besten ist es, wenn ihr euch im Internet vorher den chinesischen Namen raussucht, damit könnt ihr leichter nach dem Bus fragen, falls ihr euch nicht sicher sein solltet.
Wulingyuan Ticket Station
In Wulingyuan angekommen, könnt ihr dann entweder den Bus zu einem der anderen Parkeingänge nehmen (sehr gute Beschilderung) oder ihr geht zu Fuß zur Wujiayu Ticket Station. Wir empfehlen hier die Offline Karte von maps.me zu nutzen, da die Google Apps in China nicht funktionieren.
Die Tickets mit dem stolzen Preis betragen 32 Euro (245 RMB) pro Erwachsener, sind allerdings für 4 Tage gültig. Im Park selbst zahlt man aber für Seilbahnen, Aufzüge und einige andere Attraktionen nochmal extra dazu. An der Information gibt es eine Karte mit allen Preisen, welche sehr hilfreich war, denn wir wollten auf gar keinen Fall für alle Attraktionen bezahlen. Das Eintrittsticket ist eine Magnetkarte, die mit dem Fingerabdruck am Einlass abgestimmt wird und somit den Zutritt der nächsten Tage erlaubt.
Kostenlose Busse im Park
Gleich hinter dem Eingang findet man die lila Busse, die im Park kostenlos zur Verfügung stehen. Wir nahmen den Bus zu unserem ersten Highlight, der Tianzi Berg-Seilbahn. Die Fahrt mit der Bahn kostete uns 9,50 Euro (72 RMB) pro Person was für uns sehr teuer erschien, aber die Aussicht auf die Sandstein-Felsen kompensierte diesen Preis.
Mit dem Bus ging es dann bis zur Aussicht beim Tianzishan Aussichtsbüro. Hier startete unser Spaziergang bis zur Station der Ten-Mille Gallery Tram Bahn. Der schöne Weg führt von hier überwiegend Berg ab und ist somit leicht machbar. An der Bahnstation angekommen, haben wir es bevorzugt 30 weitere Minuten bis zur nächsten Busstaion zu gehen.
Von hier ging es weiter bis zur „Four Streams Crossroad“. Es gibt zwei Busstationen, bitte den richtigen Bus nehmen, nicht dass ihr den Bus zum Ausgang des Parks erwischt. Wir hielten uns hier am Fluss kurz auf, um dann zum Aufzug zu fahren.
Der Bailong Elevator ist der größte und schnellste Außen-Lift der Welt. 9,50 Euro (72 RMB) ärmer wurden wir kurze Zeit später 3 m pro Sekunde in die Höhe katapultiert. Oben angekommen war die Aussicht wiedermal spektakulär und somit kamen wir unserem Highlight des Tages immer näher.
Die Welt von Pandora
Nur eine kurze Busfahrt trennte uns von den „Schwebenden Avatar Bergen“. Dort angekommen stellten wir fest, dass hier etwas mehr los war. Wir hatten wahnsinniges Glück, den ganzen Tag über gab es wenige Menschen und wir mussten kein einziges Mal anstehen. Es heißt, dass ca. 30.000 Besucher täglich die Attraktionen in der Umgebung von Zhangjiajie besuchen, davon haben wir nichts mitbekommen.
Die Avatar Berge sind besonders schön anzusehen und es ist nicht überraschend, warum genau dieser Ort den Film von James Cameron inspiriert hat. Es ist fast unmöglich diese gigantischen Felsformationen aus Sandstein auf einem Foto festzuhalten. Wirklich sehr beeindruckend.
Hier hielten wir uns eine Weile auf und beobachteten die Affen, um dann den Bus zum Hostel zu nehmen. Na ja zumindest dachten wir so… Als wir um 18.00 Uhr an der Bushaltestelle ankamen, hieß es, dass die Busse nur noch in eine Richtung fahren. Alex und ich wunderten uns sehr darüber, denn in der Broschüre stand deutlich, dass die Busse bis 19.00 Uhr fahren würden. Es konnte uns auch keiner diese Frage beantworten. Klar hätten wir in die andere Richtung fahren können und uns nach einer Übernachtungsmöglichkeit in Wulingyuan umsehen können, das hätte aber bedeutet, dass wir nochmal für den Aufzug zahlen mussten, um den Park verlassen zu können.
Verloren im Nationalpark
Tja, für einen kurzen Moment wussten wir nicht, was wir machen sollten. Doch aus dem nichts kam eine nette ältere Dame und machte uns mit den Händen ein Zeichen, ob wir eine Unterkunft benötigen. Wahrscheinlich passierte es öfter, dass Besucher im Park zurückblieben…
Die Frau machte uns einen fairen Preis und brachte uns zu ihrem Haus, das mitten im Park. Wir bekamen ein schönes Zimmer mit super schnellem Wifi (eines der Besten, das wir in China hatten) und etwas zu essen. Die Stille, die plötzlich im Park herrschte, tat gut und wir waren froh, dass wir unser ursprünglich, gebuchtes Hostel noch stornieren konnten.
Tag zwei in Pandora
Den nächsten Morgen nutzten wir aus und zogen bereits kurz vor 8.00 Uhr wieder los. Wir genossen die leere im Park und kehrten noch einmal zurück zu den „Floating Avatar Mountains“, welche im Morgenlicht anders wirkten.
Nachdem wir mit dem Bus in die Region der Station Yangjiajie gelangt waren, genossen wir die Aussicht und starteten unseren Spaziergang bis zur unteren Seilbahnstation, wo der Bus uns zum Ausgang des Parks (Yangjiajie Ticket Station) brachte.
Von hier waren es nur 15 Minuten zu Fuß bis zum Bus, welcher wieder nach Zhangjiajie fuhr. Die Fahrt dauerte aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse etwas länger, als von der Wujiayu Ticket Station.
Unser Fazit zum Park: Trotz hoher Preise war es auf jeden Fall sehenswert und sehr beeindruckend. Wir würden mindestens 1 Übernachtung im Park oder in der Nähe empfehlen.
Mehr Fotos von China gibt es in der Galerie.
Züge in China – von Guilin nach Zhangjiajie
Einer unserer Highlights in China war der Besuch im Nationalpark in Zhangjiajie. Der 264 km2 große Park liegt im Süden von China, in der Region Hunan und trägt mehrere Weltrekorde.
Bis wir allerdings in Zhangjiajie angekommen waren, wurden wir etwas auf die Probe gestellt. Wir verließen Guilin mit dem Zug (Nr.D2945) und setzten unsere Reise nach Liuzhou fort.
Wie bucht man Zugtickets in China?
Als ausländischer Reisender gibt es verschiedene Möglichkeiten Tickets zu erwerben:
Nachteil: Züge oder bevorzugte Sitze/Klassen können ausgebucht sein und wer steht schon gerne mehrere Stunden in einem Zug?
Nachteil: Reservierungsgebühren sind 3 Euro pro Zug und die Originaltickets müssen trotzdem am Bahnhof am Ticketschalter abgeholt werden.
Bei der Buchung von Zugticktes trifft man auf folgende Begriffe:
Hard Seat: Sind ganz normale Sitze und in älteren Zügen nicht besonders komfortabel, vor allem wenn viele Personen mit viel Gepäck reisen. Wir würden diese nur auf Kurzstrecken bzw. in den Hochgeschwindigkeitszügen empfehlen.
Hard Sleeper: Super auf Langstrecken. Hardsleeper sind Etagenbetten, meistens 3 übereinander und je 6 pro Abteil. „Abteil“ ist nicht der richtige Begriff, da die Wagons keine Türen haben. Anhand der Tickets kann man erkennen, welches Abteil man hat und das genaue Bett steht in der Online- Reservierung (upper=oben, middle= Mitte, lower=unten). Das Zugpersonal steht auch zur Hilfe, falls nötig.
Soft Sleeper: (haben wir in China nicht genutzt) Gleiches System wie bei den Hard Sleepern aber Abteile haben Türen für etwas mehr Privatsphäre und es sind nur 4 Betten pro Abteil.
Alle Züge verfügen über Toiletten (je nach Zug sogar mit Western WCs) und heißes Wasser. Wir haben uns mit Kaffee, Tee, Obst oder Gebäck versorgt, bevor wir in den Zug stiegen. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit Snacks oder Getränke im Zug zu kaufen.
Sind wir am Flughafen?
Zugfahren in China ist beinahe wie fliegen. Die Bahnhöfe sind vergleichbar mit Flughäfen. Die Kontrollen sind zwar nicht so streng, aber Tickets und Gepäck werden öfters kontrolliert. Grundsätzlich verlaufen diese Kontrollen alle gleich ab. Beim Betreten des Bahnhofs werden Tickets und Ausweisdokument kontrolliert. Manchmal gibt es einen extra Schalter für ausländische Dokumente. Dann wird das Gepäck durchleuchtet. Bevor es zum Gleis geht, wird ein manchmal zweimal das Ticket kontrolliert. Das Ticket muss gut aufbewahrt werden, da bei Ankunft am Zielbahnhof eine weitere Kontrolle stattfindet.
Gleise und Zugänge zu den Zügen sind teilweise bereits auf dem Ticket aufgedruckt, ansonsten kann man diese den Anzeigetafeln entnehmen.
From Guilin to Liuzhou
In Liuzhou angekommen hieß es Improvisierungskünste zeigen, da der Bahnhof, von dem der nächste Zug gehen sollte in einem anderen Bezirk lag. Liuzhou beheimatet mehr als 3,5 Mio Einwohner und Touristen sieht man hier selten, daher sind Wörter mit vertrautem Alphabet nicht zu finden.
Warum nahmen wir nicht einen Zug von der gleichen Station?
Einfache Antwort: Es gab keinen! Der Bahnhof in Liuzhou wurde gerade umgebaut daher gingen alle Langstreckenzüge von Liujiiang.
Im Internet haben wir gelesen, dass man wohl Bus 16, 27, 59, 68 und 90 bis zur Liuzhou Railway Middle School nehmen kann und dann in Bus 10 umsteigen, der dann bis nach Liujiiang fährt. Wir haben diese Variante versucht und sind letztendlich am Ziel angekommen, aber mit viel Suchen und chinesische Schriftzeichen zu vergleichen. Englisch sprach hier niemand und auch unser Offlineübersetzer ließ und im Stich.
Da unser Zug erst spät Abends ging, entschieden wir uns ein wenig die Zeit im Stadtzentrum von Liuzhou zu vertreiben, und somit stießen wir auf die einfachere Variante, um nach Liujiiang zu gelangen.
Der beste Weg von Bahnhof Liuzhou nach Liujiiang mit Bus 99
Das heißt, wenn ihr den Bahnhof Liuzhou verlasst, überquert die Straße und wartet auf Bus 99, der euch direkt nach Liujiiang bringt. Ein Ticket kostet ein paar Cents und die Fahrt dauert ca. 40 min.
Kleiner Tipp: In China haben wir die Offline Maps von Maps.me geladen, bevor wir in eine andere Stadt gingen, da Google Apps hier blockiert sind. Mit den Karten verfolgen wir immer, ob wir wirklich in die richtige Richtung fahren.
Der Zug von Liujiiang brachte uns nach Zhangjiajie, wo wir einen wunderschönen Aufenthalt hatten.
Wollt ihr Fotos von China sehen? Hier gibt es einen Einblick.
Die Longji Reisterrassen – Land der schönen Natur und lange erhaltener Traditionen
Am zweiten Morgen in Guilin war unser Tagesrucksack voll geladen für den nächsten Ausflug zu den Longji Reisterrassen, nördlich von Guilin. Ein öffentlicher Bus brachte uns zum Hong Kong Hotel, von wo aus ein direkter Bus zu den Reisterrassen Longji (Dragon’s Back) im Landkreis Longsheng fuhr, einige der größten und spektakulärsten der Welt.
Die Reisterrassen von Longji beziehen sich auf mehrere Dorfgebiete, von denen die beliebtesten in der Gegend von Ping’an liegen. Hier lebt das Zhuang-Volk und Jinkeng ist Heimat der Roten Yao. Der Bau der Reisterrassen begann 1271 unter der Yuan-Dynastie und wurde unter der frühen Qing-Dynastie (1644-1911) abgeschlossen.
Es gibt keine beste Jahreszeit, um die Terrassen zu besuchen. Es ist eher eine Frage des Geschmackes. Im Frühling werden die Felder bewässert, sodass die Terrassen wie große Ketten aussehen, die an den Hängen liegen. Der Sommer bietet wunderschöne grüne Wellen am Berghang, während der Herbst, die Erntezeit und mehr Farbvielfalt bringt. Der Winter ist kalt, aber die Landschaft ist immer noch spektakulär und kann eine bessere Option für diejenigen sein, die die Terrassen in Abwesenheit der Touristenmassen genießen wollen.
Die Ping’an Terrassen sind größer und bieten mehr Alternativen, um zu verschiedenen Aussichtspunkten zu wandern, darunter eine Seilbahn zum Golden Buddha Peak, von wo aus Besucher die beste Aussicht auf die Region haben. Wir wanderten für mehr als eine Stunde bis zum Gipfel und kletterten langsam auf verschiedenen Wegen durch kleine Dörfer. Wir empfehlen, mindestens 3 Stunden einzuplanen, um die Umgebung zu erkunden.
Die hier lebenden Menschen, die Zhuang und die Yao Nationalitäten, sind Teil einer bestimmten Gemeinschaft, die alten Traditionen folgt. Die Zhuang-Mitglieder bilden die Mehrheit und sind für ihre Gastfreundschaft bekannt. Sie tragen einzigartige und farbenfrohe Kostüme und feiern das Leben mit Liedern und Tänzen während verschiedener traditioneller Feste. Touristen in der Umgebung können an ihren Festen teilnehmen, wenn sie das ursprüngliche Zhuang-Leben und die Kultur erleben und sogar bei einheimischen Familien wohnen möchten, während sie das lokale Essen probieren und Longji-Tee oder Longji-Wein trinken.
Vier Stunden später, nach der Ankunft auf den Reisterrassen, nahmen wir den Bus zurück nach Guilin und nutzten die verbleibende Zeit, um die Stadt zu erkunden. Guilin selbst bietet Unterhaltung für Touristen mit seinen vielen bunten Lichtern, den schönen Pagoden und dem Elephant Trunk, der wichtigsten und symbolträchtigsten Attraktion der Stadt.
Nach dem Abendessen und einem kühlen Bier im Hostel war es wieder Zeit unser Gepäck für unsere lange Reise nach Zhangjiajie zu packen.
Klickt hier für mehr Bilder zu unserer Zeit in Guilin.
Guilin, der Li-Fluss und die spektakuläre Yangshuo-Region
Da unsere Zeit aufgrund des Visas begrenzt war, mussten wir einige Orte von der Liste, die wir im Auge hatten streichen, als wir mit der Planung unserer Reise in China begannen. Die Liste wurde noch kürzer, als wir in letzter Minute beschlossen, Tibet in unserem Trip zu inkludieren, welcher für das Ende der Reise geplant war.
Wir haben Guilin als ersten Halt in diesem großen Land gewählt. China bietet endlose Möglichkeiten, sich in unerwarteten Orten zu verlieren, die von wunderschöner Natur und starken Traditionen beherrscht werden. Wir hofften, dass Guilin uns das ermöglichen würde und wir wurden nicht enttäuscht.
Mit einem Zwischenstopp in Guangzhou East, von wo aus wir in den Anschlusszug stiegen, brauchten wir mehr als sechs Stunden von Shenzhen, um nach Guilin zu gelangen. Die ersten zwei Stunden waren ein bisschen abenteuerlich, da der erste Zug Verspätung hatte, die dazu führte, dass wir den Verbindungszug verpassten. Zum Glück ist in China ein Zugausfall keine große Sache. Am Ticketschalter tauscht man einfach die Tickets für den nächsten, verfügbaren Zug. Man kann das Ticket nur einmal ändern und die Plätze werden nur dann gewährt, wenn sie verfügbar sind.
Wir haben leider keine verfügbaren Plätze gefunden und mussten uns bis zum Ende der Reise auf unsere Rucksäcke setzen. Wir waren froh, Helen eine freundliche Chinesin, getroffen zu haben, deren Freundlichkeit und guten Englischkenntnisse uns geholfen haben zu verstehen, was vor sich ging und wie wir unser kleines Problem lösen konnten. China hat verschiedene Regeln, die wir verstehen mussten, und wir verbrachten unseren ersten Tag damit, einige von ihnen zu lernen.
Willkommen in Guilin
Wir kamen endlich in Guilin an, einer beschäftigen Stadt mit unzähligen Geschäften und Restaurants, mit Massen an Tuk-Tuks und Scooter, die auf eine wahnsinnige Weise fuhren, Ampeln ignorierten und ihre Hupen missbrauchten und die zu der Symphonie der Lichter und Klänge beitrugen, die die Stadt außergewöhnlich lebendig machten. Wir kamen spät am Abend im Hostel Cyan Box an. Eine schöne Unterkunft mit lieben Menschen, wo wir drei Nächte verbracht haben. Das Personal an der Rezeption half uns bei der Organisation unseres ersten Tagesausflugs entlang des Flusses Li.
Ein Bus holte uns am nächsten Tag ab, um uns nach Yangdi zu bringen, einem kleinen Flusshafen, wo wir willkommen geheißen wurden, um an Bord eines der Bambusflöße zu steigen, die tägliche Bootsfahrten nach Nine Horses Hill anbieten. Es gibt auch große touristische Boote, die dich auf einer vierstündigen Fahrt direkt von Guilin nach Xingping bringen, aber wir hielten das Bambusfloß für eine bessere Option.
Unsere Bootsfahrt dauerte eine Stunde und das kleine Boot bot Platz für nur vier Personen, sodass sich niemand um die beste Aussicht streiten musste. Später brachte uns ein Bus nach Xingping, wo wir die Gruppe verließen und die Umgebung selbst erkundeten.
Nach dem Mittagessen in einem kleinen lokalen Restaurant machten wir uns auf den Weg nach Lao Zhai Shia, einem 220 Meter hohen Gipfel. Es sollte eine der außergewöhnlichsten Wanderungen werden, die wir je gemacht haben und die wir sehr empfehlen können. Die Wanderung ist schwierig, aber für jeden möglich. Wir sahen sogar eine 4-köpfige Familie, darunter zwei kleine Kinder, die oben ankamen. Der Pfad ist leicht zu finden, lasst euch einfach von den Schildern führen oder von den Einheimischen, die gerne den Weg zeigen … und versuchen, euch immer etwas zu verkaufen.
Es war ein heißer Tag, aber wir hatten Freude daran, durch die steilen Felsen zu wandern, geschützt durch den Schatten eines dichten Waldes, der den Berg umgibt. In weniger als einer Stunde erreichten wir den Gipfel und die Landschaft, die wir von dort oben zu sehen bekamen, ließ uns nur wenige Worte um es zu beschreiben. Es war einfach wunderschön.
Als die Sonne unterging, besichtigten wir das Flusstal, das sich immer leiser anfühlte, als die Touristen das Tal verließen. Wir nutzten die letzte Stunde Licht, um den Berg hinabzusteigen und den Busbahnhof zu finden, von wo aus wir den Bus nach Yangshuo nahmen, um zurück nach Guilin zu gelangen. Der Bus nach Yangshuo war nicht leicht zu finden, aber zum Glück fanden wir wieder freundliche Leute, die uns den Weg zeigten. Nicht Chinesisch zu sprechen schien hier kein Hindernis zu sein. Wir mussten ihnen nur den Namen unseres Ziels nennen und nach erfolgreicher Kommunikation mit Händen und Füssen erreichten wir schließlich Yangshuo, um dann den Bus nach Guilin zu nehmen.
Mehr über unsere Zeit in Guilin und unseren Ausflug zu den berühmten Reisterrassen gibt es hier und für weitere Bilder von unseren drei Tagen in Guilin hier entlang.
Hong Kong – Liebe auf den zweiten Blick
Was soll ich über Hong Kong sagen? Eine Stadt, die ich seit langer Zeit besuchen wollte. Um genau zu sein, ist Hong Kong die erste Großstadt, von der ich träumte. Als ich 13 Jahre alt war, las ich ein Buch, das in dieser Stadt handelte und seit jeher wollte ich in die sogenannte Perle des Orients.
Jetzt war es endlich soweit, aber das magische Feeling, welches ich erwartet hatte und die Begeisterung, die ich von mir kenne, wenn ich neue Orte erkunde, blieb erstmal aus. Warum? Ich kann es euch nicht sagen!
Ich weiß, was es bedeutet Großstädte und Weltmetropolen zu erkunden. Selbst habe ich 2 Jahre in Dubai und einige Zeit in Sydney gelebt und war zu Besuch in New York, Tokio, Berlin, Lima und Moskau, doch Hong Kong wollte mich vorerst nicht in den Bann ziehen.
Wahrscheinlich war der Kontrast zu Japan doch größer als gedacht oder habe ich zu viel erwartet? Ich bin sicher, dass ein wichtiger Faktor mein eigenes Wohlbefinden war, denn ich hatte mit einer Erkältung zu kämpfen. Zudem war das Preis-Leistungs-Verhältnis in unserem Hostel auch nicht das Beste.
Eine zweite Chance für Hong Kong
Doch es gab etwas, dass mich doch noch überzeugte, Hong Kong eine Chance zu geben. Es war der Tag, an dem wir planten, eine wichtige Touristenattraktion in Hong Kong zu besuchen, der Victoria Peak. Wir sind an der Central Station angekommen und gingen zwischen den kalt wirkenden Hochhäusern in Richtung Peak Tram Station. Wir wussten, dass wir wie überall in der Stadt mit vielen Besuchern rechnen mussten und hatten uns deshalb vorab erkundigt, wie weit es zu Fuß bis zum Aussichtspunkt ist.
Bei der Station angekommen wurde unsere Vermutung wahr. Ich kann nicht sagen, wie viele Meter die Warteschlange war, aber sie schien ohne Ende zu sein. Alex und ich trafen schnell eine Entscheidung. Mit einem letzten Blick auf Google Maps machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Peak. Laut der Anzeige von Google Maps sollte der Aufstieg 49 Minuten dauern. Wir waren uns einig, dass wir selbst mit Erkältung, Hitze und der extremen Steigung trotzdem schneller waren, als in der Warteschlange auf die Trambahn zu warten. Außerdem sind wir beide sowieso lieber zu Fuß unterwegs.
Und dann kam der Wow-Effekt.
Auf dem Weg zum Victoria Peak
Unser Spaziergang führte uns durch den Botanischen Garten zwischen die Hochhäuser. Von hier lässt sich bereits erkennen, was der spätere Ausblick bieten würde. Die Richtung für den Fußmarsch ist leicht zu finden. Nach dem Garten findet man schon die pinken Wegweiser die zum Peak leiten. Im Endeffekt immer den Berg rauf.
Irgendwann kommt dann die Fußgängerzone. Von hier geht es erst mal Steil hinauf, aber es ist ein sehr schöner Weg im Schatten der Bäume. Plötzlich ist man weit weg von dem Stadttrubel in mitten der Natur und nur die Wolkenkratzer die hin und wieder durch die Bäume spicken, lassen ahnen, dass man sich noch in der Stadt befindet. Auf unserer kleinen Wanderung haben wir sogar ein Wildschwein beobachten können.
Dann, endlich sind wir oben angekommen. Wir schwitzten und es war anstrengend, aber für den Ausblick auf fast 400 m Höhe hat es sich gelohnt. In dem Moment als wir uns in den großen Menschenmassen wiederfanden, wussten wir, dass es richtig war den Fußmarsch in Kauf zu nehmen. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir auch nur 40 Minuten gebraucht haben und daher würden wir jedem Empfehlen diesen Weg zu wählen.
Wir wollen die Peak Tram aber nicht infrage stellen, bestimmt ist die knapp 130 Jahre alte Bahnfahrt ein lohnenswertes Erlebnis. Nicht umsonst wird die Peak Tram „The pride of Hong Kong“ (der Stolz Hong Kongs) genannt. Es heisst, dass man während der Fahrt das Gefühl hat, dass die Häuser umkippen. Das ist natürlich nur eine Illusion. Eine Studie im Jahr 2013 hat ergeben, dass diese Illusion durch die schiefe Körperlage (von 4°-27° Gefälle) entsteht.
Geschichte des Peaks
Der Victoria Peak oder auch Tai Ping Shan (chinesisch) bedeutet „Berg des großen Friedens“. Mit 552 m über dem Meeresspiegel ist Victoria Peak die höchste Erhebung auf der Hong Kong Island und diente im 19. Jahrhundert als Signalposten für ankommende Frachtschiffe.
Die kühlere Luft, die auf dieser Höhe herrschte, zog privilegierte Einheimische an, welche sich nach und nach auf dem Berg niederließen. Damals ließen sie sich noch mit Sänften nach oben tragen. Die exklusive Wohngegend wurde immer beliebter und im Mai 1881 erstellte der Schotte Alexander Findlay Smith einen Plan, um noch schneller und einfacher den Berg zu erreichen.
Die Bahnstrecke wurde im Jahr 1888 von Governor Sir William Des Voeux eröffnet und der Platz von damals für 52 Passagier wurden bis heute auf 120 Passagiere pro Fahrt erweitert. Diese und viele weitere Informationen bekommt man im Besucherzentrum, welches sich auf dem Peak in einer alten Bahn befindet.
Victoria Peak ist mehr als nur ein Aussichtspunkt
Wem die Bahnfahrt und der Ausblick als Highlight nicht genügt, kann zum Beispiel das Madam Tussauds Waxmuseum besuchen oder die Sky Terrasse. Im Peak Postamt gibt es die Möglichkeit Andenkenkarten mit einem besonderen Peak Stempel verschicken zu lassen. Es gibt natürlich noch eine ganze Menge mehr zu entdecken, hier kommt jeder auf seine Kosten: Shoppingliebhaber, Feinschmecker oder Genießer.
Uns hat die Aussicht gereicht, aber das nächste Mal werden wir sicher gegen späten Nachmittag kommen, um die Skyline mit Abendbeleuchtung zu genießen und wir werden uns mehr Zeit nehmen, auf dem Peak selbst etwas mehr zu wandern. Auf der Webseite des Peaks sind verschiedene Wanderrouten aufgelistet.
Übrigens es gibt auch einen Bus, der direkt zum Peak fährt. Linie Nummer 15 fährt täglich vom Pier 5 Central zum Peak (Kosten ca. 10HK$). Mehr Informationen zu den Bussen hier.
Der Tag war ein sehr gelungener und noch bei unserem Abstieg konnte ich meine Begeisterung über diesen herrlichen Blick und Spaziergang nicht zurückhalten. Dieser Tag half mir meine Meinung von Hongkong zu ändern und ich bin mir sicher irgendwann, werde ich wieder kommen, mit einem besseren Start.
Hier geht es zur Hong Kong Galerie.
Hong Kong- zwischen Wolkenkratzern und Lichtern
Nach einem Monat in Japan fühlte sich die Ankunft in Hongkong wie eine große Veränderung an. Plötzlich verstanden wir, dass wir den Lebensstil von Nippon, die schönen und ruhigen Orte und die außergewöhnlichen Menschen vermissen werden.
Wir bevorzugen es, näher an der Natur zu sein, aber zugleich lieben wir es auch, auf den Straßen der großen Städte zu flanieren. Hongkong ist aber mehr als eine große Stadt. Es ist die am vierthäufigsten bevölkerte Region der Welt, mit unzähligen Wolkenkratzern und großen Massen von Touristen, die sich kontinuierlich bewegen, was diesen Ort lebendiger und auch überfüllter erscheinen lässt als alle anderen, die wir bisher besucht haben.
Wir landeten am späten Nachmittag auf dem internationalen Flughafen in Hong Kong mit einem gut, durchdachten Plan, um das Beste aus unserem 6-tägigen Aufenthalt in der Stadt zu machen. Unsere Priorität war es, die Formalitäten zu erledigen, die für das Erlangen des chinesischen Visums notwendig sind, damit wir Anfang des nächsten Monats die Grenze überqueren können. Am besten ist es, das Visum bei der Botschaft im Heimatland zu beantragen, aber da wir in den ersten Monaten unserer Reise die Russische Föderation und Japan besuchen wollten, fanden wir, aufgrund des Zeitraums des Visa, dass es eine gute Idee war, das chinesische Visum in Hong Kong zu beantragen. Es gibt mehrere Agenturen, die alle Notwendigkeiten erledigen, zwei von ihnen haben ein Büro am Flughafen, was den Prozess direkt nach der Ankunft erleichtert. Es war aber leider nicht so einfach für uns.
Ein Visum für China in Hong Kong
Wir machten unsere Hausaufgaben vor der Ankunft und lasen alle verfügbaren Informationen, wie man das Visum erhält. Wir waren sicher, dass alles in Ordnung war, also gingen wir zuversichtlich zum Büro des chinesischen Reisedienstes (Chinese Travel Service’s office) in Terminal 1. Nach einer sehr kurzen Inspektion unserer Pässe wurde uns gesagt, dass das Visum nicht erhalten werden kann, da einer der Pässe „zu neu“ ist (von Oktober 2016). Die chinesischen Behörden verlangen eine vollständige Liste aller Länder, die die Visumbewerber vor ihrer Ankunft in China besucht haben. Aus diesem Grund werden Pässe, die nach dem Jahr 2015 veröffentlicht werden, nicht akzeptiert, wenn sie nicht zusammen mit alten Pässen vorgelegt werden, die Daten über frühere Reiseziele enthalten.
Unser Enthusiasmus wurde während der einen Minute Stille, die auf diese schockierende Nachricht folgte, zur Verzweiflung. Das direkte und unfreundliche Gesicht der Person vor uns ließ uns hoffnungslos fühlen, als wir fragten, ob noch etwas getan werden könnte. Ohne ein Wort zu sagen, zeigte er nur auf einen anderen Desk, der 3 Meter von uns entfernt stand und mit dem Namen „Aloha Travels“ gekennzeichnet war. Wir gingen mit der gleichen Bitte dorthin und waren froh, eine andere Antwort zu bekommen. Es war offensichtlich eine spezielle Situation … die natürlich einen Sonderpreis erforderte. Wir fanden heraus, dass ein Gruppenvisum arrangiert werden könnte, das uns über die Grenze nach China bringen würde. Eine weitere gute Sache ist, dass es in weniger als 24 Stunden erreicht werden konnte, was für uns nicht nötig war, da wir ohnehin länger in Hongkong bleiben wollten.
Hong Kong eine Welt für sich
Die Sonderverwaltungsregion China, Hong Kong, besteht aus vier Teilen: Hong Kong Island, Kowloon Peninsula, den New Territories und den Outlying Islands, in denen jeweils etwa sieben Millionen Menschen leben, meist Kantonesisch sprechende Chinesen. Die meisten von ihnen sprechen auch Englisch, was Sprachbarrieren wenig Raum lässt und die ehemalige britische Kolonie zu einem reizenden Reiseziele in Asien macht. Da es sich bei der Kommunikation nicht um eine schwierige Aufgabe handelte, fiel es uns schwer zu verstehen, warum die Menschen hier bis auf wenige Ausnahmen nicht lächeln oder nicht auf einen guten Morgen oder ein Dankeschön reagieren. Wahrscheinlich lässt in einer so großen Stadt der schnelle Alltag nicht viel Raum für Höflichkeit.
Wir erlebten während unseres Aufenthaltes gutes Wetter, was uns die Gelegenheit gab, unsere sperrigen Klamotten zu vergessen und endlich die Shorts zu tragen. Wir verbrachten unseren ersten Morgen damit, die Avenue of Stars zu erkunden. Am Eingang begrüßten uns mehrere Statuen, Filmsets die mit Lichtern, Stühlen und Videokameras darstellt wurden, wo Touristen Fotos machen können, sowie Replika der Gewinner, denen die Hong Kong Film Awards verliehen wurde. Entlang der Promenade lernten wir die filmische Geschichte der Stadt kennen, erzählt von vielen Tafeln, auf denen Namen, Handabdrücke (einige von ihnen) und Autogramme berühmter Prominenter zu lesen waren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem bekannten Star Bruce Lee, der eine eigene Statue hat.
Später am Nachmittag ging es weiter zum Victoria Harbour, einer der meistbesuchten Touristenattraktionen, die einen wunderschönen Panoramablick auf die Skyline der Stadt bietet.
Lantau Island
Lantau Island ist einer der besonderen Orte in Hong Kong, die für Touristen geöffnet sind. Wir haben beschlossen, die Gegend während unseres dritten Tages zu besuchen. Die Hauptattraktion ist der riesige Buddha, der sich in der Nähe des Klosters Po Lin befindet.
Wenn ihr länger in Hongkong bleiben möchtet, empfehlen wir, früh aufzuwachen und bis zum Kloster zu wandern. Wir mussten stattdessen an diesem Tag mit Grippesymptomen kämpfen, also wählten wir den faulen Weg und fuhren mit der Seilbahn dorthin. Die Aussicht ist wirklich spektakulär, da die Seilbahn das Wasser und die grünen Hügel kreuzt und hinter ihnen die Form einer 34 Meter hohen Buddhastatue enthüllt. Der Ankunftsort war laut und voll von Geschäften, Touristen und heiligen Kühen, die offen das Gelände des Klosters Po Lin durchstreifen. Am Ende des Einkaufsviertels stiegen wir 268 Stufen hinauf zu der beeindruckenden Buddha-Statue, die über die Region wacht, umgeben von weiteren sechs kleineren Statuen, die als „Opfer der sechs Devas“ bekannt sind. Sie symbolisieren Großzügigkeit, Moral, Geduld, Eifer, Meditation und Weisheit, von denen angenommen wird, dass sie für die Erleuchtung notwendig sind. Man kann einen ganzen Tag in der Gegend verbringen, Spaziergänge und Fotos machen, sowie kurze Pausen in den vielen Cafés machen.
Wir kamen am Abend zurück, gerade rechtzeitig, um eine „To Go“ Mahlzeit zu kaufen und unser Abendessen unter den Lichtern der farbenfrohen Skyline am Victoria Harbour zu genießen, wo Touristen jeden Abend die Lichtshow um 20:30 Uhr bewundern können.
Unser vierter Tag in Hongkong begann mit der Entscheidung, mehr von den grünen Teilen der Stadt zu entdecken, die uns auf den Weg zum Victoria Peak brachten. Der ursprüngliche Plan war, die touristische Straßenbahn in Richtung des Gipfels zu nehmen, aber die lange Warteschlange am Ticketschalter machte die Idee, den Pfad zu wandern, ansprechender. Es dauerte etwa 40 Minuten bis zum Ende und die Aussicht auf der Spitze macht es zur einer unglaublichen Wanderung, die wir sehr empfehlen können. Restaurants und Bars warten auf Besucher mit Erfrischungen und eine Aussichtsplattform ist gegen eine Gebühr verfügbar, die wir nicht für lohnend gehalten haben, da die meisten der Sehenswürdigkeiten bei einer entspannenden Tour in der Gegend kostenlos zur Verfügung stehen.
Der letzte Tag war ruhiger. Wir machten nur kurze Spaziergänge und verbrachten einige Zeit bei einem Kaffee in der Nähe, um die notwendigen Dinge für die Abreise am nächsten Tag vorzubereiten.
Wir haben eine Grenze überschritten
Am Morgen unseres sechsten Tages in Hongkong fuhren wir mit dem Bus A21 zum Flughafen, wo wir unsere Pässe mit dem chinesischen Visum abholen konnten. Später gingen wir zum Busterminal am Flughafen, von wo uns der Bus A43 in 50 Minuten zur Sheung Shui MTR Station brachte, die der Verbindungspunkt zur Lo Wu Station ist. Wir wählten diese Transportmöglichkeit, da wir sowieso für die Pässe und das Visum zum Flughafen zurückkehren mussten, und es wurde als schnellste und billigste Variante empfohlen. Um durch das Immigration Gebäude von Hong Kong bis zum chinesischen Immigrations Gebäude zu Fuß zu gelangen, dauerte es etwa eine Stunde. Der Checkpoint Lo Wu für die Einreise nach China kann extrem überfüllt sein, da er von vielen Reisenden gewählt wird. An weniger überfüllten Tagen kann der gesamte Prozess weniger als 20 Minuten dauern.
Und so kamen wir in Shenzhen an, wo wir unsere erste Nacht in China verbrachten und wo wir wieder freundliche und hilfsbereite Leute fanden, die den zwei verlorenen Menschen, deren digitale Karte im neuen Land nicht sehr hilfreich war, ihre Hilfe boten.
Shenzhen ist ein beliebtes Ziel in China, aber unser Visum garantierte uns einen Aufenthalt von nur 30 Tagen, also mussten wir unsere Reiseroute sorgfältig planen und einige der Reiseziele aufgeben.
Für mehr Fotos von Hong Kong, besucht unsere Galerie.