Borneo ist eine der größten Inseln der Welt, mit einer vielfältigen Fauna und Flora und schönen Stränden. Sie ist zwischen Indonesien und Malaysia aufgeteilt. Nach einer Woche in Kuala Lumpur nahmen wir den Flug nach Kutching, einem der Hauptzugangstore zum malaysischen Teil der Insel.

Wir empfanden die Stadt als ruhigen Ort, obwohl sie eigentlich sehr groß ist. Die vielen Unterkunftsmöglichkeiten, die von einfachen Herbergen bis hin zu Fünf-Sterne-Hotelketten reichen, eine Fülle von Touristenorten und Einkaufszentren sind Beweise für eine intensive touristische Aktivität … aber dies war nicht der Fall, als wir dort waren. Die meisten öffentlichen Busse boten aufgrund der geringen Anzahl von Anfragen keine Fahrten mehr an. Der Transport vom Flughafen in Richtung Stadt musste mit dem Auto/Taxi organisiert werden. Wir bezahlten 30 Ringgit für eine Fahrt zu unserer Herberge, die letzte Taxifahrt, die wir in diesem Land unternommen haben, denn wir fanden heraus, dass andere Transportmethoden verfügbar und viel billiger waren. „Grab“ ist eine bequeme Alternative für Uber und wird besonders in Südostasien benutzt. Und da so viele Fahrer von einer Fahrt mit Grab leben, mussten wir nie länger als fünf Minuten warten, bis ein Auto kam, um uns abzuholen.

Das Le Nomade Backpacker Hostel ist seit zwei Wochen unser „Zuhause“, ein kleines Hostel mit einfachen Unterkünften, einfachem Frühstück und außergewöhnlichen Menschen. Wir fanden viele Restaurants in der Umgebung der Unterkunft, einen großen Supermarkt, von wo aus wir immer unsere Lebensmittel kauften, wenn wir Lust hatten, einige der Speisen zu kochen, die wir normalerweise zu Hause genießen und es gab viele süße Kaffeehäuser, die zum Verweilen und Entspannen während der Regenzeit oder den heißen Nachmittagen, einluden. Es war ein wunderbarer Ort, um sich nach der langen Reisezeit zu entspannen, zu arbeiten, um mit unseren Projekten auf dem Laufenden zu sein und das einfache tägliche malaysische Leben zu genießen.

Während viele touristische Aktivitäten innerhalb der Stadt zur Auswahl standen, verbrachten wir nur einen Tag außerhalb, als wir den Bako Nationalpark besuchten. Die Stadt beherbergt einige der berühmten malaysischen Straßenkunst. Farbenfrohe Malereien tragen zum Charme der belebten Straßen bei und verleihen der malaysischen Erfahrung eines jeden Touristen definitiv etwas.

KUCHING MALAYSIA

 

Am Ende war unsere Zeit in Kutching reich an Erinnerungen, aber trotz der zwei Wochen, die wir dort verbrachten, immer noch zu kurz. In den folgenden Tagen besuchten wir die kleineren Inseln Malaysias. Lese hier mehr darüber.

Unsere Zeit in Nepal war kurz und selbst wenn wir uns gewünscht hätten, mehr Zeit dort zu verbringen, überzeugten uns die ersten Anzeichen des bevorstehenden Monsuns, eine rechtzeitige Abreise zu planen. Die letzte Maiwoche verbrachten wir also auf den Straßen von Kuala Lumpur.

Unsere Erwartungen für Malaysia waren nicht besonders hoch, da wir eigentlich nur nach einer guten Unterkunft außerhalb der Regenzeit suchten, denn nach mehr als drei Monaten, in denen wir ständig unterwegs waren, wollten wir uns etwas ausruhen. Aber bereits kurz nach der Ankunft im neuen Land,  waren wir sehr beeindruckt, wie schön und modern Kuala Lumpur ist.

Trotz des guten Wetters, haben wir jeden Regentropfen geschätzt. Die hohen Temperaturen hielten uns erstmal in der Unterkunft, bis wir uns richtig daran gewöhnen konnten.

Glücklicherweise hat die malaysische Hauptstadt ein gut organisiertes öffentliches Verkehrssystem, sodass wir nicht viel zu Fuß gehen mussten, trotzdem aber die Sehenswürdigkeiten, die wir sehen wollten, besuchen konnten. Es gibt sogar ein kostenloses Bussystem, das die meisten touristischen Attraktionen verbindet. Das Sultan Abdul Samad Gebäude in Dataran Merdeka, der Bahnhof von Kuala Lumpur und der Merdeka Platz waren nur einige der Haltestellen auf unserer Route. Abgesehen von Wolkenkratzern und einem ausgeklügelten Transportnetz sind die Straßen von Kuala Lumpur voller Märkte, Restaurants und Gärten, die eine vielfältige Gemeinschaft von Menschen unterschiedlicher Traditionen und Glaubensrichtungen zusammenführen.

KUALA LUMPUR MALAYSIA

Die Skyline von Kuala Lumpur

Einer der Höhepunkte unseres Aufenthalts in Kuala Lumpur, war die Skyline von einem der Wolkenkratzer in der Nacht zu bewundern. Die Heli Lounge Bar verfügt über eine große Terrasse auf dem Dach des Gebäudes. Es genügt, ein Getränk zu bestellen, welches als Ticket für eine spektakuläre Aussicht dient. Die Petronas Twin Towers und der Communications KL Tower dominieren die urbane Landschaft.

KUALA LUMPUR MALAYSIA

 

Aber es gibt auch außerhalb des Stadtzentrums einiges zu erkunden. Mit dem Zug oder  Bus gelangt man zu den Batu-Höhlen, wo es beeindruckende Felsformationen zu bewundern gibt,  die einige große Hindu-Tempel beherbergen. Der Besuch der „Dunklen Höhle“ verlangt aufgrund der Naturschutzbemühungen eine höhere Gebühr als die anderen Höhlen, verspricht aber abenteuerlustigen Entdeckern mehr Unterhaltung.

 

Eine große Auswahl an Speisen ist in fast jeder Straße in Kuala Lumpur erhältlich. Chinesische und indische Restaurants sind weit verbreitet, zusammen mit bekannten Marken, die westliche Speisen anbieten.

Wir kamen zu Beginn des Ramadan Monats in Malaysia an und während die heilige muslimische Zeit als Nebensaison betrachtet wird, waren wir mehr als froh, unseren Aufenthalt abseits der Touristenmassen zu genießen. Ramadan bringt  während der vielen Buffets, die nach Sonnenuntergang leckeres und billiges Straßenessen anbieten, Menschen zusammen. Wir können behaupten, dass die Ramadan-Zeit ein Paradies für Feinschmecker sein kann.

Eine Woche später nahmen wir unseren Flug nach Kuching, auf der Insel Borneo, wo wir andere Teile des Landes erkundeten. Hier findet ihr mehr darüber.

Mehr Bilder von Kuala Lumpur gibt es hier.

Unsere dreiwöchige Reise in Nepal war hauptsächlich unserem Workaway-Projekt im Kathmandu-Valley gewidmet und wir haben das Land nicht wirklich nahe genug kennengelernt, um viele Fakten und Gewohnheiten Nepals nennen zu können. Jedoch sollte man unbedingt erwähnen, wie schön diese atemberaubende Land ist und welchen Spirit die Menschen ausstrahlen und uns damit sofort in ihren Bann zogen.

Nepal ist eines unserer liebsten Reiseziele für Kultur, Essen und Geist. Wir genossen unsere Zeit sehr und besondere Höhepunkte waren der Aufenthalt im Haus der Familie der Sunrise Farm und der Besuch des Chitwan Nationalparks.

Hier einige interessante Fakten über Nepal.

Fakt #1 Straßen

Wir verließen Tibet, wo neue moderne Straßen gebaut wurden und erreichten das Land Nepal, wo es schien, dass es überhaupt keine richtige Straße gibt. Was man „Straße“ nennt, ist eigentlich eine Art Pfad, der sich in ein Schlammbad verwandelt, sobald es etwas zu regnen beginnt. Aufgrund der Straßenverhältnisse kann man bis zu 10 Stunden für 100 km brauchen. Kein Witz. Mehrere Male dauerte es mehr als 10 Stunden Busfahrt, um unser Ziel zu erreichen, das maximal 200 km entfernt war.

Nicht nur die Straßen sind verantwortlich für diese Verspätungen, auch der Verkehr trägt seinen Teil dazu bei. Manchmal gibt es Streiks oder Straßenarbeiten und deshalb kann es passieren, dass Zufahrten oder Strassen mehrere Stunden ohne vorherige Ankündigung geschlossen werden. Also besser keinen Flug am selben Tag planen, an dem man auf einer längeren Strecke reisen muss.

KATHMANDU NEPAL

Fakt # 2 Flagge

Weißt du, wie die Flagge von Nepal aussieht? Sie besteht im Grunde genommen aus zwei Dreiecken und Nepal ist das einzige Land der Welt, welches diese Form hat. Die Spitzen der Dreiecke symbolisieren die Gipfel des Himalaya. Die Farben sind rot und blau mit einem Stern und einem Halbmond in einem Dreieck und einer Sonne im anderen Dreieck. Rot ist die Nationalfarbe und blau steht für den Frieden.

NEPAL FLAG

Fakt # 3 Berge

Das kleine Land Nepal, mit etwas weniger als 150.000 km² Fläche, beheimatet 8 der 10 höchsten Berge der Welt, einschließlich des höchsten Berges – Mount Everets. Die wunderschönen Landschaften Nepals sind vorallem von diesen massiven Landmassen geprägt.

Mt. Everest 8.848 Meter
Kangchendzönga 8.586 Meter
Lhotse 8.516 Meter
Makalu 8.485 Meter
Cho Oyu 8.188 Meter
Dhaulagiri 8.167 Meter
Mansalu 8.163 Meter
Annapurna 8.091 Meter

HIMALAYN MOUNTAINS

Foto von Ananya Bilimale auf Unsplash

Tatsache # 4 Roller

Wie in vielen asiatischen Ländern sind die Straßen voller Roller. Verrückter Roller. Was sehr interessant und schockierend zugleich ist, dass nur die Person, die den Roller fährt, verpflichtet ist, ein Helm zu tragen. Leider sieht man besonders oft Kinder oder Frauen ohne Helm, da meistens Männer den Roller fahren.

KATHMANDU NEPAL

Fakt # 5 Zeitzone

Die Zeitzone von Nepal ist UTC +5.45 und es ist die einzige in dieser Zone. Insgesamt gibt es nur 3 Bereiche mit einem Offset von + 45min. (Chatham Island UTC +12.45 und die inoffizielle Zeit UTC +08.45 im zentralen Westen Australiens).

Habt ihr was neues gelernt? Fotos von Nepal gibts hier und unsere Beiträge hier.

Zu Beginn unserer Nepalreise wollten wir die Zeit hauptsächlich in Kathmandu und bei unserem Workaway Projekt im Kathmandu Valley verbringen, doch auch hier kam es anders als geplant. Inspiriert von den „Very Hungry Nomads“ (zwei mutige Frauen die jedes Land dieser Welt bereisen) wurde unsere Interesse für den Chitwan Nationalpark geweckt.

Der Chitwan Nationalpark liegt ca. 160 Kilometer von Kathmandu entfernt und wie wir bereits am ersten Tag in Nepal gelernt haben, bedeutete dies mehrere Stunden auf der Straße zu verbringen, um unser Ziel zu erreichen.

BUS STATION NEPAL

Auf dem Weg zum Chitwan Nationalpark

So fanden wir uns um 5.00 Uhr morgens in einem „Touristen Bus“ wieder, der uns nach Sauraha bringen sollte. Ca. 11 Stunden später kamen wir dann endlich an und trotz Erschöpfung und Müdigkeit von der langen Fahrt, weckte der erste Eindruck, Vorfreude auf den kommenden Tag.

Von der Bushaltestelle waren es nur 15 Minuten zu Fuß zu unserem Hostel. Die Evergreen Lodge ist ein Eco-Hostel, dass sich auf umweltfreundlichen Tourismus spezialisiert hat und gehört zu den schönsten Unterkünften, die wir auf unserer Reise hatten.Im Hostel gab es leckeres Essen und unsere Bambushütte mit Hängematte auf der Veranda ließ die lange Anfahrt schnell vergessen.

Hier wurden auch Touren organisiert und wir wurden noch am selben Abend über mögliche Optionen informiert. Wir verstanden schnell, dass das Hostel und die gesamte Region viel Wert auf Eco-Tourismus liegt, somit entschieden wir uns auch für eine Walking-Safari, die die Tiere weniger stört (im Vergleich zu den Jeeps) und den ganzen Tag andauern würde.

Chitwan Nationalpark

Der Park liegt im Terai Tiefland im Süden von Nepal und wurde im Jahr 1973 unter dem Namen Royal Chitwan Nationalpark gegründet, nachdem das Gebiet Großwildjäger zum Opfer gefallen war. Seine Fläche erstreckt sich auf 932km² und zählt seit 1984 zum UNESCO-Welterbe.

Momentan findet man hier 700 verschiedene Tierarten, zu denen die indischen Panzernashörner, Bengaltiger, Lippenbären, Sumpfkrokodile und Ghariale, Elefantenbullen, Rhesusaffen und über 500 Vogelarten, zählen. Der größte Teil des Waldes besteht aus Salbäumen und ca. 20 % des Parks ist mit Gras bedeckt, dem Elefantengras. Außerdem findet man im Chitwan Nationalpark auch Kapok, der Baum mit der seidenen Baumwolle.CHITWAN NATIONAL PARK NEPAL

Nach einer angenehmen Nacht im Bambus- Baumhaus wurden wir nach dem Frühstück um 07.00 unserem Guide Sandy vorgestellt. Ein witziger Kerl, der unseren Tag unvergesslich werden ließ.

Das Abenteuer beginnt

Wir gingen zum Ufer des Flusses und bereits hier hatten wir unser erstes Highlight. Noch bevor wir unsere Einweisung für das Verhalten im Kanu erhielten konnten wir ein Panzernashorn Nashorn beim Baden beobachten. Uns stockte der Atem, als wir das große Tier sahen und bereits kurze Zeit später bemerkten wir die Krokodile, die sich in der Morgensonne räkelten.

In diesem Moment realisierte ich, was mich an diesem Tag erwarten würde und jetzt sollte ich auch noch mit Alex und 3 anderen Girls, in ein wackeliges Boot steigen, umgeben von unberechenbaren Tieren. Die ersten 15 Minuten im Boot machte keiner einen Mux und man spürte förmlich die Anspannung die sich mit riesiger Abenteuerlust und Spannung mischte. Sandy stattdessen war ganz entspannt und erzählte uns fröhlich über die Flora und Fauna im Nationalpark.

CHITWAN NATIONAL PARK NEPAL

Nach einiger Zeit gewöhnten sich alle an den Fakt, dass wir uns in der „Wildnis“ befinden und die Stimmung wurde relaxter. Vorbei an vielen verschiedenen Vögeln, weiteren Krokodilen, Pfauen und Farmern, die ihrer Arbeit nach kamen, erreichten wir nach etwa einer Stunde ein Wasserloch. Hier verließen wir das Kanu und durften ein weiteres Mal die Nashörner beobachten. Diese gigantischen Tiere so nah zu sehen, war unglaublich toll und werden wir sicher nie vergessen.

Into the wild

Hier ging unser Abenteuer erst richtig los. Unser Guide erklärte uns die verschiedenen Verhaltensmuster, die wir anwenden sollten, wenn wir zum Beispiel auf einen Bären, einen Tiger, einen Elefanten oder ein Nashorn treffen sollten. In diesem Moment wusste ich nicht mehr, ob ich wirklich weiter wollte und ob ich diesen Tag „überleben“ würde. Natürlich waren Sandy und sein Begleiter, der die Gruppe schloss erfahrene und geprüfte Reiseleiter, aber gaben uns auch zu verstehen, dass wir es hier mit wilden Tieren zu tun hatten. Was uns sehr gefiel, die Einstellung der Guides zu ihrer Heimat und das Bewusstsein, dass das Wohl der Tiere immer im Vordergrund steht.

CHITWAN NATIONAL PARK NEPAL

Der Spaziergang führte uns durch das hohe Gras in den Wald hinein. Hier beobachten wir ein Nashorn und weitere Vögel sowie interessante Käfer. Nach einer Weile stoppte unser Guide und zeigte uns in der ferne einen grauen schnell bewegenden Punkt. Er sagte zu uns: „Das ist Rinaldo!“ Wie wir zuvor gelernt hatten, war Rinaldo ein wilder Elefantenbulle der immer wieder von den Elefanten Damen im Retreat Center angelockt wurde und äußerst aggressiv auf Menschen reagiert. Ich war sehr froh, dass er sich auf der anderen Seite des Flusses befand, doch ein Blick durch das Fernglas zeigte mir, dass er sich unglaublich schnell bewegt und enorm riesig ist.

Die Elefanten von Chitwan

Wir gingen weiter und erkannten weitere Elefanten, die direkt auf uns zu steuerten. Zuerst vermutete ich, dass es sich um Touristen handeln muss, die Elefanten reiten, aber die schnell näher kommende Herde wurde nur von ein paar Menschen geleitet.

Unser Guide erklärte uns, dass es sich um Regierungselefanten handelt und hier in dieser Region zwar wegen der Anfrage der Touristen Elefantenreiten angeboten, aber nicht unterstützt wird. In Nepal werden Elefanten in „private owned“ und „goverment owned“ unterschieden. Die Elefanten im Privatbesitz werden für Elefantenreiten von Hotels und Touren benutzt. Die Pfleger dieser Elefanten können nicht verurteilt werden, sie leben von diesem „Geschäft“ und schlafen unter harten Bedingungen mit den Elefanten im Stall. Man kann nur die Touristen verurteilen, die diese Aktivitäten unterstützen. Einige Menschen sind sich nicht bewusst, wie es den Tieren dabei ergeht und daher besteht hier viel Aufklärungsbedarf.

CHITWAN NATIONAL PARK NEPAL

Die Elefanten, auf die wir stießen, waren auf der Mission andere verletzte Tiere aufzuspüren und für den Schutz des Parks (zum Beispiel wegen der Gefahr von Wilderen) zu sorgen. Laut unserm Reiseleiter werden diese Tiere selten beritten (immer ohne Stuhl) und es sei leichter mit der Herde an andere Tiere ran zukommen und diese zu zählen oder medizinisch zu versorgen, als es mit einem lauten Jeep.

Tiger, Reh und Co.

Der Weg führte weiter immer in den Wald hinein und plötzlich stoppte Sandy und gab seinem Kollegen einen erschreckten Blick. Er flüsterte uns zu, dass es stark nach Katzenurin riechen würde. Plötzlich war diese Anspannung und toten Stille wieder da. Keiner bewegte sich und langsam schlichen wir weiter. Plötzlich gab es ein lautes Rascheln im Gebüsch und etwas orangefarbenes filzte nicht weit von uns vorbei ….. eine Gruppe Rehe. Hier waren wahrscheinlich alle froh, dass es tatsächlich „nur“ Rehe waren, wobei jeder insgeheim hoffte einen Tiger zu entdecken.

Etwas weiter sahen wir die Kratzspuren eines Tigers im Baum und ab da wusste ich: Ich möchte den König des Dschungels heute nicht sehen. Die tiefen Spuren im Baum ließen erraten um was für eine große Raubkatze es sich handeln muss.

CHITWAN NATIONAL PARK NEPAL

Eine wohlverdiente Pause

Nach diesem Schreck ging es dann weiter bis zu unserem Rastpunkt. Hier genossen wir die Aussicht von einem Hochsitz und aßen unser Lunchpaket, welches wir vom Hostel Evergreen Eco Lodge bekommen haben. Es war herrlich, wir beobachteten Rehe und Wasserbüffel beim Grasen und genossen die Sounds des Dschungels. Einige von der Gruppe nutzten die Mittagspause für ein Nickerchen, doch mir saß das Adrenalin immer noch in den Knochen.

CHITWAN NATIONAL PARK NEPAL

Nach einer ausgiebigen Pause führte uns der Walk raus aus dem Wald hinein ins Gebüsch, laut unserem Guide wurde von einer anderen Gruppe ein Tiger gesehen (er wurde während des Mittagessens informiert). Es war heiß doch die Affen in den Bäumen und die Nashörner, die wir in den Wasserlöchern beobachteten ließen dies schnell vergessen.

Unser Ausflug blieb spannend, denn wir sahen Fußabdrücke des Tigers und Stellen, an diesen er sein Revier markierte, doch am späten Nachmittag sahen wir neben vielen verschiedenen Vögeln nur noch Rehe und einen Mangusten.

CHITWAN NATIONAL PARK NEPAL

 

Wir erreichten wieder den Fluss, wo wir am Morgen starteten.

Hier fielen mir wieder die Krokodile ein, die hier im Gebüsch irgendwo sein müssten. Unser Reiseleiter meinte zwar, zu dieser Tageszeit sind sie nicht auf dieser Seite, beruhigt hatte mich das allerdings nicht. Ein letztes Mal setzten wir mit dem Boot über, um wieder auf die andere Seite des Flusses zu gelangen. Da waren sie wieder, die Krokodile, die sich in der Sonne aalten und ein weiteres Mal wurde mir bewusst, welches Abenteuer ich an diesem Tag erlebt habe.

Auf dem Weg zurück zum Hostel kam uns noch ein riesiger Elefant auf der Straße entgegen, bevor wir uns auf eine kühle Dusche und leckeres Abendessen im Hostel freuten. Lange schliefen wir nicht mehr so gut wie in dieser Nacht. Am nächsten Tag wurden wir vom Zwitschern der Vögel geweckt und brachen auf nach Pokhara.

Für mehr Bilder aus Chitwan Nationalpark hier klicken.

Kathmandu, die größte Stadt Nepals und die Hauptstadt des Landes, ist nicht nur das politische, historische, künstlerische und kulturelle Zentrum des kleinen Landes am Fuße des Himalaya, sondern auch das Zugangstor zu Nepals vielfältiger Breite.

Die Stadt hat sich wahrscheinlich in den letzten Jahrzehnten wenig verändert. Die Straßen sind so staubig wie sie es wahrscheinlich schon immer waren und gibt wenig Ordnung im Verkehr, aber die Fahrer zeigen gute Reflexe, sodass wir nie einen Unfall erlebt haben.

Der größte Teil von Kathmandu ist durch die städtische Agglomeration im gesamten Kathmandu-Tal vertreten, zu der die Städte Lalitpur, Kirtipur, Madhyapur Thimi und Bhaktapur gehören. Der chaotischste Teil von Kathmandu, aber auch der farbenfrohste und lebendigste ist das touristische Zentrum,  Thamel. Die Straßen hier sind gefüllt mit Geschäften, Supermärkten, Restaurants und Cafés, die eine exotische Atmosphäre bieten, die sowohl Urlauber als auch Rucksacktouristen anzieht.

Wir entschieden uns, weiter weg von den belebten Straßen von Thamel zu bleiben und verbrachten unsere erste Nacht in Kathmandu bei einer Gastfamilie. Aber die Unterhaltung und der gute Kaffee, den wir immer in Thamel fanden, lockten uns mehrmals dorthin zurück.KATHMANDU NEPAL

Der Swayambhunath Tempel

Von der Gruppe, der wir während der Reise in Tibet angehörten, planten nur wenige von uns einen längeren Aufenthalt in Nepal. Also beschlossen wir, uns mit den anderen für einen letzten Abend zu treffen und besuchten gemeinsam den Swayambhunath Tempel (auch bekannt als Monkey Temple). Es ist ein großer buddhistischer Tempel auf einem der Hügel, der von der Stadt umgeben ist. Mehrere Statuen und Stupas markieren die Eingänge in den Tempel. Der eindrucksvollste Teil befindet sich am Ende der langen Treppe, die den Weg zur Spitze des Hügels führt, wo eine große Stupa, die mit Gebetsfahnen geschmückt ist, Teil der eindrucksvollen Landschaft ist, die die Besucher bewundern können.

KATHMANDU NEPAL

Wir entschieden uns, zum Abendessen zu bleiben, da einige Restaurants dort die Möglichkeit bieten, leckeres Essen zu genießen und einen spektakulären Sonnenuntergang zu bewundern.

KATHMANDU NEPAL

Die alten Straßen

Die Stadt bietet sowohl Touristen als auch Pilgern Zugang zu einer Vielzahl von hinduistischen und buddhistischen Tempeln. Der Tourismus ist wahrscheinlich die wichtigste und am schnellsten wachsende Industrie in Nepal und es wird erwartet, dass jedes Jahr mehr und mehr Touristen das Land besuchen werden. Erwartet also nicht, dass alles umsonst ist.

Für die meisten Attraktionen wird eine geringe Eintrittsgebühr verlangt und für Lebensmittel in den touristischen Gebieten sind die Preise viel höher. Wir haben sowohl touristische als auch lokale Restaurants ausprobiert und obwohl wir den Unterschied des Geschmacks nicht schmecken konnten, haben wir sicherlich den Preisunterschied gespürt.

KATHMANDU NEPAL

Die besten Beispiele für architektonisch, bemerkenswerte Gebäude aus der jüngeren Vergangenheit, findet man auf dem Durbar Square sowie auf dem Patan Durbar Square und dem Bhaktapur Durbar Square.

KATHMANDU NEPAL

 

Der Blick von den vielen Dachterrassen wird bei einem erfrischenden Getränk zum Genuss. Denke immer daran, bei eisgekühlten Getränken nach der Quelle des Wassers zu fragen, da die Qualität des Wassers in Nepal schlecht ist und den Menschen geraten wird, es nicht zu trinken. Wasser in Flaschen ist in den meisten Geschäften erhältlich.

Verkehrsmittel

Minivans sind Teil eines komplexen Verkehrsnetzes in Kathmandu. Während Routen auf keiner Website oder Anwendung angezeigt werden, die Touristen nutzen können, genügt es zu wissen, wohin ihr fahren wollt. Der „Kassierer“ eines jeden dieser Vans schreit immer die Richtung aus, in die das Auto fährt. Die Preise für die Fahrt sind niedrig und günstig (wir zahlten normalerweise zwischen 15 und 20 nepalesische Rupie, was weniger als 15 Cent war), aber die meiste Zeit kann es in diesen Vans wirklich voll werden. Manchmal sieht man sogar Leute, die aus dem Bus hängen.

KATHMANDU NEPAL

Kathmandu ist vielfältig und bietet eine Reihe von spannenden Erfahrungen, aber es gibt auch viele andere spannende Orte in Nepal. Wir haben versucht, auch einige der wilderen Teile von Nepal zu sehen, also haben wir beschlossen, etwas Zeit für den Besuch des Nationalparks Chitwan zu reservieren. Lest hier mehr darüber.

Für mehr Bilder aus Kathmandu klicken Sie hier.

Die Sunrise Farm in Kathmandu Valley ist wirklich sehr klein. Sie umfasst nur den Raum um ein Haus, in dem seit vielen Jahren eine nepalesische Bauernfamilie Permakultur praktiziert. Ihr Wunsch nach einem nachhaltigen Lebensstil motivierte sie, ein System zu entwickeln, mit dem sie die meisten Nutzpflanzen für den täglichen Gebrauch ernten können.

Permakultur ist in Nepal eine weit verbreitete Praxis, da das Relief des Landes das geeignete Umfeld dafür schafft. Es gibt sogar einen Verein, der all diese kleinen Farmen zusammenführt und den Bauern, die daran interessiert sind, von der normalen Landwirtschaft zu einer nachhaltigeren Lebensweise zu gelangen, Unterstützung und Ausbildung bietet.

Wir waren für eine Woche zusammen mit anderen freiwilligen Helfern bei der Familie der Sunrise Farm. Es gab nur wenig Arbeit, da es in der Zeit, in der wir dort waren, kaum etwas zu tun gab. Aber wir haben ein wenig im Garten geholfen und lernten,  gemeinsam mit den anderen Workawayern was Permakultur bedeutet.

Der beste Teil der Erfahrung war wahrscheinlich das Essen. Die Frau des Besitzers, Mutter von drei Kindern, kochte jeden Tag wundervolles und leckeres lokales Essen. Gelegentlich halfen wir in der Küche und wurden manchmal eingeladen, Gerichte aus unseren Heimatländern zu kochen.

Wir haben ein noch tieferes Verständnis von Permakultur bekommen, als eine kleine Anzahl von Farmern die Sunrise Farm besuchte. Der Besuch war Teil einer organisierten Tour, die anderen Farmen die Möglichkeit bietete, mehr über Permakultur zu lernen und wir wurden eingeladen, uns ihnen anzuschließen.

Die Woche auf der kleinen Farm verging schnell, aber wir waren froh, die Zeit mit einer einheimischen Familie erlebt zu haben und Momente ihres täglichen Lebens zu teilen.

KATHMANDU NEPAL

In den folgenden Tagen haben wir mehr von der Umgebung erkundet und eine Chance bekommen, länger auf den alten Straßen von Kathmandu zu verweilen.

Wir bewunderten atemberaubende Landschaften und trafen während der 30 Tage, die wir in China verbrachten, tolle und inspirierende Menschen. Am Tag, an dem wir das andere Ende des Himalaya Gebirge erreichten passierten wir die Zollkontrolle der Gyrong Grenze und machten unsere ersten Schritte in einem neuen Land, Nepal.

Das nepalesische Visum

Das Visum für Nepal, kostete 25 USD für 15 Tage (stand Mai 2018). Wir planten einen längeren Aufenthalt, also bezahlten wir jeweils 40 USD für das Ein-Monats-Visum. Für das Visumantragsformular ist ein Passbild erforderlich, das vor der Ankunft in Nepal vorbereitet werden muss, da es keine Möglichkeit gibt, eines an der Grenze zu machen.

Während das Visumverfahren ziemlich schnell und einfach verlief, dauerte die Zollkontrolle auf nepalesischer Seite eine Weile. Die Grenzkontrolle nutzten keine technische Ausrüstung, um das Gepäck zu überprüfen, also wurde der gesamte Prozess auf traditionelle Weise durchgeführt und ihre Finger gingen durch jede Ecke unserer Rucksäcke. Beim dritten Mal aus und wieder einpacken, war wirklich jede Ordnung über den Haufen geworfen. Andere Mitglieder unserer Gruppe mussten erleben, wie ihre verpackten Geschenke für die Lieben zu Hause ebenfalls sorgfältig inspiziert wurden und plötzlich gar nicht mehr so schön aussahen.

Die lange Fahrt nach Kathmandu

Nicht nur die Zollkontrolle war anders, sondern auch die Landschaft veränderte sich dramatisch. Wir verließen die weißen Berge in Tibet und fuhren während einer 13 Stunden langen Fahrt, durch tiefgrüne Täler bis nach Kathmandu.

Gigme, unser tibetischer Führer, organisierte für uns alle einen Jeep-Transfer, was wahrscheinlich die beste Option war, denn die Organisation eines spontanen Transfers wäre an dieser Stelle eine unmögliche Aufgabe gewesen.

Nepal ist bekannt für seine schlechte Infrastruktur und das Erdbeben, das 2015 das Land heimgesucht hat, machte es noch schwieriger. In Zhangmu, einem der beiden Hauptzugangstore von Tibet nach Nepal, ist es immer noch gefährlich und unsicher und der Grenzübergang in Gyirong (Rasuwa auf der Nepalseite), wurde erst im August 2017 wiedereröffnet.

NEPAL TIBET BORDER

 

Während der Fahrt durch diese Täler waren wir von der Schönheit fasziniert, aber die meisten Abschnitte der Straße waren ziemlich überfüllt und gefährlich zu fahren. Definitiv ein Ziel für Adrenalin-Junkies. Aber es gibt natürlich noch viele andere Gründe, Nepal zu besuchen. Die Freundlichkeit der Menschen wird euch willkommen heißen und das Essen wird jeden Reisenden auf der Suche nach exquisiten Aromen begeistern.

Es war schon dunkel, als wir endlich die Lichter von Kathmandu sahen. Belebte, überfüllte und staubige Straßen bildeten ein Bild, das sich während unseres gesamten Aufenthalts im Land ständig wiederholte. Eine warmes „Namaste“ von unserem Gastgeber machte uns wieder glücklich, da wir wussten, dass wir endlich eine warme Mahlzeit und ein bequemes Bett genießen konnten.

Wir wollten unsere Erfahrung in Nepal mit einem tieferen Einblick in den lokalen Lebensstil beginnen, der uns auf die Sunrise Farm im Kathmandu Valley brachte, wo wir unser zweites Workaway-Projekt machten.