Sieben Tage nach unserer Ankunft in Japan, nahmen wir den Zug von Yokohama nach Hadano, in der Präfektur Kanagawa, wo wir unsere erste, zweiwöchige Workaway-Erfahrung beginnen wollten.
Aber bevor wir euch von unserer Erfahrung erzählen, wollen wir euch einige Details zu “Workaway” geben. Es ist eine Plattform für Reisende, die bereit sind, ihren Beitrag zu einem Projekt als Gegenleistung für Unterkunft oder Verpflegung (oder beides) anzubieten. Die Projekte werden von Gastgebern auf der ganzen Welt veröffentlicht und bieten den Reisenden einen besseren Zugang zu lokalem Lifestyle- und Sprachpraktiken. Unter www.Workaway.info richtet man sich ein Konto ein und wählt zwischen einem Einzel- oder Paarkonto. Danach kann man zwischen Tausenden von Projekten wählen, um das für sich passende zu finden. Wir denken, es ist eine der besten Arten zu reisen und touristische Aktivitäten mit der lokalen Lebenserfahrung zu kombinieren.
„Geh geradeaus auf der Straße bis zum Coca-Cola-Automaten und auf der linken Seite findest du das Haus“ waren die Anweisungen unseres Gastgebers, die uns zu einem japanischen Haus im alten Stil führten, das für zwei Wochen unser Zuhause und Arbeitsplatz wurde.
Wir haben dort zwei freundliche Menschen gefunden, Rio und Carrie, unsere Gastgeber, die uns zum japanischen Lebensstil und der köstlichen Küche führten. Wir glauben, dass schöne Orte von den Menschen, vor Ort noch schöner gemacht werden. Und Rio und Carrie waren die Menschen, die unsere Erfahrung in ihrem Haus wirklich unvergesslich machten. Schlafen auf Tatami-Betten, aufwachen mit frisch gemahlenem Kaffee und angenehme Smalltalk beim Abendessen waren nur einige der Höhepunkte unseres Aufenthaltes.
Wir erhielten verschiedene Aufgaben, die die Arbeit anderer „Workawayers“ aus der Vergangenheit fortsetzten. Wir haben Wände geschliffen, gestrichen, Holz geschnitten und beim Putzen und Kochen im Haus geholfen. Am Ende eines jeden Tages hatten wir etwas Zeit für uns selbst und genossen heißen Tee und eine Internetverbindung unter dem Kotatsu (ein niedriger, mit einer Decke gedeckter Holztischrahmen, auf dem eine Tischplatte liegt mit einer Wärmequelle darunter … Es ist einfacher, es mit Bildern zu beschreiben, da es nicht üblich ist, ein solches Setup in einem normalen Haus zu finden :)
An unseren freien Tagen haben wir die wunderschönen Orte rund um den Berg Fuji, wie Hakone und Ashi See, entdeckt. Wir waren in den Bergen in der Nähe von Hadano wandern und haben faule Nachmittage im Café Ginger&Pickels verbracht, während wir unsere bevorstehende Reise in den Süden Japans geplant haben. Rio erwies sich als guter Führer und zeigte uns in der Gegend von Hadano und an manchen Abenden nahmen er und Carrie uns zum Abendessen mit, damit wir uns mit dem japanischen Essen vertraut machen konnten, das wir noch nicht ausprobiert haben.
Erwähnenswert bei Workaway-Projekten ist, dass man in der Regel 4 bis 5 Stunden pro Tag arbeitet, sodass es immer Zeit für all die anderen Dinge gibt, die man tun möchten: schlafen, lesen, ausgehen usw.
Was uns am meisten in dieser Zeit gefiel, war eine lange Pause nach den langen Reisetagen in der Russischen Föderation und nach unserer Ankunft in Japan, aber auch die Gelegenheit, neue Leute zu treffen und Freundschaften zu schließen.
Zwei Wochen später verabschiedeten wir uns von Diversity Hadano und nahmen den Bus nach Kyoto und Osaka, berühmte historische Destinationen und ein Paradies für Feinschmecker.